Eigenverantwortung

… beim Umgang mit Handycaps und medizinischer Sichtweise

Anfälle

Aus gefühlter Hilflosigkeit heraus behandeln wir im Krankheitsfall den eigenen Körper wie eine Maschine, die man in einer Werkstatt abgeben kann und sagen: „Herr Doktor, reparieren Sie das mal… möglichst schnell und mit wenig Aufwand, ich muss wieder zur Arbeit…“ Das wird nix. Man verlässt sich voll auf Andere und ist enttäuscht, wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden.

Warum soll ich zulassen, dass ich nicht mehr selbst für mich verantwortlich bin? Es gibt einen Unterschied zwischen Hilfe suchen und dem Weiter-Delegieren des kompletten Problems. Selbstverantwortung heißt, dass ich für mich tue was ich kann – manchmal sehr anstrengend, aber nur wer dazu bereit ist, kann etwas verändern und behält die Kontrolle über sein Leben.

Krankheiten wie Epilepsie sind medizinisch nicht so klar wie wir glauben

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Ein erfahrener Experte der Uniklinik Bonn – Chapeau! Aber nicht allen Aussagen stimme ich voll zu, auch in Fachliteratur gibt es abweichende Formulierungen. Ich will sagen: Medizin entwickelt sich, Lehrmeinungen ändern sich und verschiedene Ansichten gibt es bei Fachleuten aller Art. Es geht nicht um „richtig“ und „falsch“, sondern verschiedene Sichtweisen zum Thema – gut so.

Meine Interpretation des Gesagten

Die Aussage, Epilepsie sei keine Krankheit, kenne ich so nicht und es leuchtet mir nicht ein. ABER: Dass epileptische Anfälle keine Krankheit an sich sind, sondern Symptome für eine Krankheit, sehe ich genau so. Auch andere Krankheiten als Epilepsie bringen epileptische Anfälle mit sich (s. Epilepsie-Diagnose), nur ist die Krankheit Epilepsie als solche klar definiert und die häufigste Ursache epileptischer Anfälle. Dass die Ursache der Epilepsie selbst wiederum sehr vielfältig sein kann (Stoffwechselstörungen, Gewebeveränderungen im Gehirn…) ist auch klar. Das kann man noch weiterspinnen und es wird theoretisch zu einem „Henne/Ei“-Problem.

Fakt ist: Es gibt die Krankheit Epilepsie und sie äußert sich in wiederkehrenden epileptischen Anfällen verschiedenster Art. Trotzdem können Anfälle ein Symptom anderer Krankheiten sein.

Mir gefällt einfach nicht, wenn etwas fachtheoretisch so weit zergliedert wird, dass es unverständlich wird: für Patienten, Therapeuten, Sachbearbeiter in Behörden… jeden. Warum?

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